2010-10-25

Quo Vadis Google?

a) Automobil
(hier kenne ich mich ein wenig aus ..)

Mitte Oktober wurden sagenhafte zweihundertausend Kilometer herausposaunt die Googles halbautomatische Fahrzeugflotte in der letzten Zeit zurückgelegt habe, davon knappe 2000 ohne eine Hand am Lenkrad, und dies alles unter der Sonne Kaliforniens. Was Sebastian Thrun auf Googles homeblog schildert erinnert mich an ein Forschungsprojekt aus den späten achtziger Jahren: PROMETHEUS (PROgraM for European. Traffic with Highest Efficiency and Unprecedent Safety).

Eine der heute realisierten Entwickungen von damals ist die adaptive Abstandsregelung im ACC (adaptive cruise control) welche ein automatisiertes Hinterherfahren ermöglicht. Allerdings regelt ACC nur die Geschwindigkeit, es muss noch von Hand gelenkt werden. In Verbindung mit dem elektronischen Spurwechselassistenten könnte dies aber bald automatisiert werden. Ein Schritt in die richtige Richtung ist die durch elektrische Servolenkung ermöglichte Einparkhilfe - eine deutsche Embedded-Postille berichtete von VW's "Einpackhilfe" - sicher ein nützliches Feature für zerstreute Hausfrauen. Aber ich lenke ab, bei der Einparkhilfe bestimmt der Mensch nur noch die Geschwindigkeit und das Auto lenkt bei Schritttempo selbstständig in eine vorhandene und vorher verifizierte Parklücke.

Was Google auf dem Gebiet der automatischen Automobile plant ist noch etwas undurchsichtig. Allerdings scheinen sie die besten Köpfe der DARPA Challenges (2004..2007) in ihrem Team zu haben! Wenn eines Tages einmal alle Automobile wirklich automatisch fahren, dann können wir uns einiges an Automobil sparen, denn viele der schweren Schutzsysteme werden bei vollautomatisierter Verkehrsführung überflüssig, genau wie auch Ampeln und Vorfahrtsregeln. Einzig die verbleibenden nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer müssen irgendwie bedacht werden, aber das hat die Stadtplanung der Nachkriegsjahre ja auch nicht getan.

b) Android
(derzeit nur in meinem Telefon ..)

Das Betriebssystem für immer intelligentere Telefone. Hier wurde Google quasi über Nacht zum mengenmäßigen Marktführer, wie Apple mit dem iPhone zum Meinungsführer geworden ist. Die Paarung der kapazitiven Touchscreens mit Prozessorleistung wie in einem PC des frühen neuen Jahrtausends ermöglicht eine Benutzererfahrung, die sehr dem menschlichen Empfinden entgegenkommt. Aktionen erfolgen schnell, optisch ansprechend, oft intuitiv, manchmal neuartig, insgesamt aber so praktisch daß die Nutzer dieser neuen Telefone nicht wieder zurück zu den alten "Dumbphones" möchten. Dank HTC, Samsung, Motorola und einiger anderer Telefonhersteller die mit ihrer Software in einer Sackgasse gelandet waren, kam Googles Android rasch unter die Leute und wird mit Version 4 auch für Tablets marktfähig.

c) Trust in us.
(Nuja, bei solchen Sprüchen wird jeder misstrauisch, ob in der Kirche, Politik oder Wirtschaft..)

Wir wissen alles über dich, sowieso.