2012-11-22

3D-Printer sind heute was die PCs zum Anfang der 80er Jahre waren?!


Haben wir das nicht schon mal gehört: "Privathaushalte werden keine [3D-Printer] haben"? 30 Jahre nach den ersten brauchbaren PCs haben die meisten von uns ständig einen bei sich, aka ein Smartphone in der Tasche. Soweit daß wir 3D Printer mit uns herumtragen wird es vielleicht nicht kommen, aber einen zu Hause zu haben könnte sich so sinnvoll erweisen wie ein Kühlschrank, ein Staubsauger oder die ominöse Schlagbohrmaschine. Weil, letztere nutzen wir nicht wirklich häufig, bei mir hat sich eine Abnutzungsrate von rund 20 Jahren für ebenjene Bohrmaschine ergeben, und richtig, ich habe sie noch nie an irgendjemanden ausleihen können, es hat einfach niemand gefragt weil wohl jede und jeder seine eigene persönliche elektrische Bohrmaschine besitzt. Mit 3D-Printern wird es vielleicht so ähnlich werden? Von den ersten zaghaften PCs auf dem Tisch bis zum Multimedia-Rechner in der Hosentasche hat es über 25 Jahre gedauert. In der Anfangszeit waren PCs nur etwas für Freaks die sich oft einige ihrer Programme in abenteuerlichen Programmiersprachen selbst geschrieben haben. Ende der 90er Jahre gab es dann kaum noch eine Firma ohne PC, und wir bekamen auch alle eine große Kiste nach Hause. War damals der große Hit, sich frühmorgends bei Aldi anstellen um das neueste super-duper mehr-Megabytes mehr-Megahertz Multimediongerät zu erwerben. Bei den 3D Printern herrscht auch noch Aufbruchsstimmung. Mittelfristig wird sich ein Copyshop-Nutzungs-Modell für 3D Drucke etablieren, denn meist braucht man nicht jeden Tag etwas frisch gedruckt - aber das trifft ja auch auf Stichsäge und Bohrmaschine zu - und diese 3D-Geräte sind noch ziemlich empfindlich und brauchen ständige Wartung - vergleichbar mit Büro-tauglichen Kopiergeräten. Apropos, viele von uns haben inzwischen ein Kopiergerät daheim, die ehemals eierlegende Wollmichsau mit Fax, Scanner und Drucker kann auch Kopieren. [Für die Jüngeren unter euch: Fax, das war so eine Art SMS die auf Papier ausgedruckt wird]. So können wir daheim einzelne Seiten kopieren wo gerade in den Dörfern zwar Elektrizität und inzwischen oft auch Internet vorhanden sind, aber eben keine Copyshops um Bücher zu kopieren oder Dissertationen zu drucken.

Das 3D-Printing von heute hat viel mit den PCs vom Anfang der 80er Jahre gemeinsam. Es gibt viele verschiedene Hersteller, die Software ist noch nicht wirklich kompatibel und die Geräte selbst gibt es nur im spezialisierten (Versand-)Handel. Heutzutage gibt es Hosentaschencomputer an jeder Straßenecke, zumindest in unserer Innenstadt gibt es einen munteren Wettbewerb zwischen Handyshops, Ein-Euro-Läden, Friseuren, Bäckereien und Apotheken, die zusammen mehr als die Hälfte der Fußgängerzone beanspruchen. Ok, die kommunizierenden Taschencomputer gibt es nur in den Handyläden zum Mitnehmen, falls man sich denn zwei Jahre an einen Vertrag mit gaaanz vieelen Fußnoten binden mag und die Schufa ihr grünes Licht dazu gibt.