2011-03-30

Stresstest für Atomkraftwerke .. soso

Das Wort Stresstest ist nach den Stresstests für europäische Banken ziemlich nichtssagend. Wir erinnern uns, selbst griechische Banken waren 2009 noch ok getestet, von Portugal, Irland und Spanien ganz zu schweigen.
Irland ist inzwischen "junk" und Portugal steht kurz davor. Bleibt zu hoffen, daß es mit unseren Atomkraftwerken besser läuft.
"Junk" sind inzwischen die Blöcke 1 bis 4 in Fukushima, der Kommentator im deutschen Staatsfernsehen der von einem "baldigem Wiederaufbau" sprach, hatte sich wohl zu sehr an die offizielle Sprachregelung gehalten und seinen gesunden Menschenverstand vergessen. Beste Voraussetzungen für eine Politikerkarriere!
Dagegen lobe ich einen ehrlichen Plauderer der kein Blatt vor den Mund nahm, als "Don Alphonso" hat er schon Ende März das Handtuch geworfen, nicht für eine Politikerkarriere sondern weil einer seiner Beiträge zu den "Stützen der Gesellschaft" von der gastgebenden Verlagsgesellschaft zensiert wurde: ein Aufsatz über seine Flucht "im Fall des Falles" von Ingolstadt an den Tegernsee, mit einem schnellen Rad vorbei an allen Staus, über geheime Waldwege besser als die verstopften Straßen wo einen das Navi hin schickt. Nun, mitsamt allen Kommentaren, isses vom Netz.
Womit wir wieder bei unseren nach 40 Jahren nicht mehr so fitten Atomkraftwerken sind, alle vom Netz. Den Stresstest werden die wohl schaffen, genauso wie alle Banken in den PIGS Ländern. 
Und es wird heissen: Schlendrian, Geiz und Gier, Filz und Verantwortungslosigkeit wie in Japan wird es bei uns nicht geben, nein.
Wirklich schade daß der "grantelnde Don" wie er mal auf heise.de genannt wurde, nicht seinen Senf dazugibt, er lag nur zu oft der Wahrheit wesentlich näher als alle Beschwichtigungsrethoriker im Bundestag.

2011-03-25

Auch an kaltem Wasser kann man sich verbrennen

Siehe Fukushima. 
Apropos. WO IST ROBERT HETKÄMPER? Oder darf er erst nach den Wahlen nächste Woche wieder im ARD berichten??

"Kann bei uns nicht passieren" haben wir uns in den letzten Wochen oft anhören müssen ... und in Köln stürzt keine U-Bahn ein? Gier und Schlendrian gibt es überall, da helfen auch nicht die laxen Sicherheitsvorschriften, die den Atomstrom billig strahlen lassen.


Sonntagabend: Das Selbstverständnis der CDU-Führung möchte ich haben, zum Wahlergebnis befragt: "Kein guter Tag für Baden-Würtemberg."

Aber dies ist besser?!? [Schloss Karlsruhe, Kühltürme Phillipsburg, nur die Rauchwolke ist eine Fotomontage zum 1. April.]

Wer so mit seinen Bürgern umgeht, verdient nicht mal die Anrede als "Politiker". Politiker sollen für unsere sichere Zukunft sorgen, nicht für schnellen Profit ihrer "Freunde", eigene Bereicherung, oder Wiederwahl.

Apropos Wahl, hier eine Frage für ewig-gestrige CDU-Getreue: Wie hieß der letzte rechtmäßig vom Volke gewählte Ministerpräsident im Ländle? Hinweis: das war im Jahr 1988.

Nugut, 2011 haben wir so den ersten vom Volke geschassten Ländle-Ministerpräsidenten, seine Vorgänger dankten ab (wegen Nazi-Vergangenheit, Korruption ..) oder wurden nach Brüssel bzw. Karlsruhe "berufen", um Schlimmeres abzuwenden.


Das Volk - denn dies hat Sonntag zu immerhin 66% gewählt - das Volk gibt den Regierenden als Auftrag, aufzuhören mit dem hemmungslosen Ausbau der Industrie (die schon längst nach sonstwohin verlagert wurde), aufzuhören mit dem Märchen der Atomenergie als saubere und bezahlbare Energie, denn nur wir Steuerzahler zahlen die Zeche für den notwendigen Rückbau, die zehntausende Jahre währende sichere Endlagerung der hochradioaktiven Abfälle und natürlich für Störfälle jeder Art, ob nun ein wenig weisser Rauch auf Phillipsburg oder Germersheim niederrieselt, oder unbewohnbare Umgebung im Umkreis von 30..50 Kilometern entsteht.


EnBW wird lange pleite sein und abgewickelt sollte es zu einem ernsten Problem mit unseren Atommeilern kommen - kein Aprilscherz. Wir alle haften und zahlen - da ist uns dezentral erzeugter Strom, gerne aus Wind und Sonnenschein oder auch Kraftwärme-Kopplung, wesentlich lieber als das unbeirrbar unbeherrschbare Atomkernspalten. Denken wir uns mal einen GAU aus: eine Handvoll Windräder kippen um, Solarelemente fallen vom Dach .. Nach Harrisburg und Tchernobyl zeigt nun Fukushima was mit einer Handvoll Nuklearreaktoren möglich ist.

2011-03-12

Super-GAU statt Musikantenstadl

 Samstag Abend .. gibt uns das Staatsfernsehen einen Wink mit dem Zaunpfahl?
Nach den tragischen Ereignissen in Japan begibt sich die Bundesregierung vorsorglich in einen Krisengipfel, wohl fürchtend dass der dortige GAU auch hierzulande Spuren hinterlassen wird. Wie schrieb ich vor ein paar Monaten?
Weiss Frau Merkel wem sie da aus der Hand frisst?
 Meine Argumentation war auf den durch die Energieindustrie erzeugten Atommüll fokussiert, nach dem Motto wenn Atomenergie wirklich so harmlos ist dass der strahlende Müll in löcherigen Salzstöcken für Jahrtausende gelagert werden soll, dann würden unsere Politiker doch sicher auch ein Stück davon mit nach Hause nehmen? Ich persönlich habe kein Problem ein Stück Windrad, Solarpanel, selbst Kohle oder Öl bei mir zu Hause zu haben. Aber Atomenergie .. kommt mir nicht ins Haus.
 Wie es um die Sicherheit der (noch) aktiven Atomkraftwerke steht, wenn selbst die wegen der wesentlich höheren bekannten Risiken wesentlich sicherer geltenden japanischen Atomkraftwerke vor laufenden Kameras explodieren .. mag sich jeder selbst seinen Reim drauf machen. 
 Als Ingenieur der sich beruflich mit sicherheitrelevanten Fragen beschäftigt, vermute ich das dort beim Bau der dortigen Kraftwerke in den Szenarien und Analysen schon die "Jahrhundertrisiken" ausgeblendet wurden, vermutlich wäre die damals als unerschöpfliche Energie geltende Nuklearenergie sonst unbezahlbar geworden.
 Wie oft "Jahrhundertfluten" eintreffen, ist Anwohnern einiger deutscher Flüsse nun nur zu wohl bewusst, an manchen Flussabschnitten geht man nun dazu über, Vorsorgemaßnahmen für Jahrtausendereignisse zu treffen. 

Ob die Menschheit "Jahrtausendrisiken" für Atomkraftwerke absichern kann, bleibt zu bezweifeln. Schon die heutigen nicht so sehr sicheren Nuklearmeiler stehen gänzlich unversichert in der Landschaft. 

Im Zweifelsfall bezahlt der Steuerzahler.