2011-04-09

Nach dem Krieg ist vor dem Krieg.

Nach dem Krieg wurden ganze Stadtviertel platt gemacht, damit die seltenen (und putzig kleinen) Wirtschaftswunder-Automobile ihre eigene Stadtautobahn - gerne auch auf modischen Stelzen - bekommen.

Damit wurde der Untergang des ÖPNV besiegelt. Die nach dem Krieg wieder aufgebauten Straßenbahnlinien wurden in den 70er..90er Jahren in den Untergrund verbannt, um ein möglichst grottiges Fahrerlebnis zu garantieren.

Über der Erde wurde derweil das Benzin (und Diesel) teurer und teurer, so daß die liebgewonnen Bequemlichkeitsfahrten zum Briefkasten oder zur Bäckerei JETZT RICHTIG INS GELD GEHEN.

Mit dem Fahrrad ein Klacks.

Aber auf der Stadtautobahn kommt man damit nicht so recht durch. Noch nicht. Gute Strassen sollten für alle da sein! Die konsequente Abschiebung von Radfahrern auf OFFENSICHTLICH VON AUTOFAHRERN KONSTRUIERTEN "RADWEGEN" trägt nichts zur Friedensfindung bei.

Einige Kommunen betreiben folgerichtig den Rückbau von Straßen. Ehemals 2..3 spurig bekommen die Radler ein eigene Spur. Spitze! Leider oft nur auf einem kleinen Abschnitt, ohne rechte Anbindung .. und sofort beschweren sich die Ewig-Gestrigen von der in Verkehrsfragen den Autofahrern zugeneigten Partei, daß die neue
Radspur kaum angenommen wird.

Also wollen sie doch wieder Krieg?

So wie Fußgänger sich ihren besten Weg durch weltfremd verplante Grünflächen trampeln, so sind Radfahrer oft im modalen Mix unterwegs: hier ein Stück Fußweg, dort ein Stück Schnellstraße, eine Treppe rauf, über die Bushaltestelle, mal ein Stück in der U-Bahn, oder warum nicht ganz gesetzeskonform auf dem 90 cm Radfahrerstreifen zwischen parkenden Autos und mit Gastronomie vollgemüllten
Bürgersteigen.

So wird nur Krieg provoziert.

Dabei ist das Fahrrad die Rettung für von Finanzkrisen bedrohten
Kommunen. Oder die Innenstadtmaut für den platzvernichtenden Autoverkehr?

No comments: