2008-10-08

Kinder lernen für ihr Leben und nicht für den PISA-Test

Wobei es die meisten unserer redseligen Politiker wohl genau anders herum sehen, denn anscheinend fühlen sie sich durch das Abschneiden "ihres Volkes" im Ländervergleichs-PISA-Test benotet und meinen in ihrer Aufgeschreckte-Hühner-Manier etwas an unserem Bildungssystem drehen zu müssen.

Nein, es ist doch so dass unsere nachwachsenden Menschen bestimmte Dinge erst mit bestimmten Alter, nach Erwerb von entsprechenden Vorkenntissen Lernen = Begreifen. Das vergleichsweise einfach umzusetzende Lernen = Behalten reicht nun vielleicht noch für den PISA-Test, hat aber wenig mit unser modernen Realität zu tun.

Lesen und Schreiben klappt oft schon im Kindergartenalter - aaaber - das Gelesene auch zu Verstehen, Umzusetzen, zu Hinterfragen, mit anderen Beobachtungen zu verknüpfen, braucht noch viel mehr Zeit und einen gehörigen Schuss Mut in der Erziehung.

Sei nicht verschwiegen daß unser Schulsystem von Leuten erfunden wurde, die möglichst viele getreue Untertanen heranzüchten mussten. Die Zeit der totalitären Regime in Westeuropa ist aber schon lange vorbei, wiewohl manch große Koalition oder selbstherrliche Präsidenten die Rückkehr ein anderes Zeitalter glauben lassen.

Aktueller Anlass zur Diskussion ist die Einführung der sogenannten Portfolio-Arbeit in den Kindergärten einiger Bundesländer - wird damit der Grundstein für eine Bewerbungsmappe für den späteren Bildungs- und Berufsweg gelegt?!? Kinder werden nach jahrhunderte währendem Frontalunterricht mit Kleinprojekten und Auswahl nach ihren Fähigkeiten aber doch sinnvoller ins Leben begleitet als mit Zensuren und Abschlusspapieren, auf die man in deutschen Landen immer noch viel zu viel Wert legt.

No comments: